Forschung in 38km Höhe

Wetterdaten aus erster Hand sammelte ein Projektteam des Droste-Hülshoff-Gymnasiums. Die Schülerinnen und Schüler schickten eine mit Sensoren und Kameras ausgestattete Wettersonde bis in die Stratosphäre und konnten neben der Messung verschiedener atmosphärischer Parameter auch beeindruckende Bilder aufzeichnen.

Seit einiger Zeit trafen sich Liv Sutter (9b), Sofie Renz (8c), Max Herrmann (9b) und Julius Herrmann (9b) einmal pro Woche, um ihr Projekt auf den Weg zu bringen. Damit ein Wetterballon bis in knapp 40 km Höhe geschickt werden kann, bedarf es einiger Vorbereitung. Das technische Equipment musste eingerichtet, getestet und in der Styroporsonde verbaut werden. Nicht zuletzt war einiges an organisatorischer Vorbereitung von Nöten, denn ohne Versicherung und Genehmigungen ist ein solcher Ballonstart nicht erlaubt und auch die Gasmenge galt es genau zu berechnen.

Als die Sonde fertiggestellt und startklar war, musste nur noch das Wetter mitspielen, aber das tat es zunächst nicht. An den ersten vorgesehenen Startterminen war der Himmel stets wolkenverhangen oder es regnete, weshalb der Start mehrmals verschoben werden musste. Auch am 5. Juli waren die Verhältnisse nicht stabil, jedoch wagte sich das Projektteam dennoch an die unmittelbaren Startvorbereitungen. Das Befüllen des Ballons erfolgte zeitweise im Regen und der Ausfall einer der beiden Kameras an Bord der Sonde sorgte für zusätzliche Anspannung, aber nach dem überstandenen Schauer klarte der Himmel auf und unter dem Beifall der Mitschüler konnte die 900g schwere Wettersonde in den Himmel aufsteigen.

Durch eine Flugroutenvorausberechnung war der ungefähre Landeort bekannt, jedoch lieferten die GPS-Geräte an Bord der Sonde kein genaues Signal, so dass die Bergungsfahrt zunächst erfolglos abgebrochen werden musste. Zwei Tage später jedoch erhielt das DHG einen Anruf aus Schechingen bei Schwäbisch Gmünd (Ostalbkreis). Ein umsichtiger Anwohner hatte im benachbarten Garten eine weiße Box mit rotem Fallschirm entdeckt. Die Erleichterung des Projektteams war groß und nun konnte die Sonde schließlich doch noch zurück nach Rottweil geholt werden. Mit Spannung wurde sie geöffnet und die Kameraaufzeichnungen und Messungen ausgewertet. Beeindruckende Bilder und Messdaten aus 38km Höhe, wo der Luftdruck etwa 200 mal geringer als auf Meereshöhe ist, machten das Projekt trotz technischer Probleme und einiger heikler Momente zu einem großen Erfolg.

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